Gesundheitspsychologie und ganzheitliche Förderung

1.2 Gesundheitspsychologie und ganzheitliche Förderung von Kindern und Jugendlichen mit Teilleistungs-, Wahrnehmungs-, Verhaltens- und/oder Konzentrationsstörungen.

Gesundheit, Leistungsfähigkeit, intakte Beziehungen und Selbstvertrauen sind eng miteinander verknüpft. Gibt es Schwierigkeiten in einem Bereich, so wirkt sich dies häufig auch auf andere Bereiche aus. Teilleistungs- und Wahrnehmungsstörungen, die sich z.B. als Lese-Rechtschreib- und/oder Verhaltensstörungen manifestieren können, gehen oft mit Ängsten, Vermeidungsverhalten, Aggressionen und/oder sozialem Rückzug einher. Durch ständige schulische Misserfolge wird zudem das Selbstwertgefühl des Kindes stark geschwächt, was sich sodann auch in anderen Bereichen zeigen kann. Das Kind traut sich immer weniger zu und entwickelt häufig Versagensängste.

Werden Teilleistungsschwächen nicht behandelt, wirken sich diese meist übergreifend auf alle schulischen Fächer aus; es entsteht eine allgemeine Lernstörung. Wird diese Negativspirale nicht unterbrochen, kann sogar der weitere Besuch der Regelschule fraglich werden, wodurch dem Kind eine seiner Begabungen entsprechende Schulbildung verwehrt werden kann. Dies kann sich sowohl negativ auf soziale Beziehungen als auch auf die Gesundheit des Kindes auswirken. Es ergibt sich ein Teufelskreis, der nur schwer zu durchbrechen ist.

Das ganzheitliche Förderungskonzept setzt darum auf verschiedenen Ebenen an, um diese Abwärtsspirale zu unterbrechen.

In individuellen Maßnahmen werden vor allem die Bereiche Leistung, Selbstvertrauen und soziale Beziehungen gefördert, um die eigenen Fähigkeiten in Einklang mit den Anforderungen der Umwelt zu bringen.

Nach einer umfangreichen Diagnostik wird ein, an den Stärken und Schwächen des Kindes orientierter, individueller Förderplan ausgearbeitet. In dem sich anschließenden ganzheitlichen Training kommen methodisch vielfältige Techniken und Materialien zur Anwendung, um eine Förderung über alle Sinneskanäle zu ermöglichen. Das Training der Basisvoraussetzungen zum Erlernen von Kulturtechniken wird durch kindgemäße Entspannungstechniken, spielerische Wahrnehmungs-, Bewegungs- und Koordinationsübungen unterstützt, um ein reines Training am Symptom auszuschließen. Das Kind lernt andere Sinneskanäle zu nutzen und kompensatorisch Wahrnehmungsdefizite auszugleichen. In diese ganzheitliche pädagogisch/psychologische Förderung fließen ebenso Methoden der Verhaltenstherapie mit ein.